Umgehend wurden die Feuerwehren Bad Wörishofen, Apfeltrach, Mindelau, Nassenbeuren und Oberauerbach nachalarmiert. Die Feuerwehren Bad Wörishofen und Apfeltrach wurden zur Brandbekämpfung eingesetzt (zweite Drehleiter und Atemschutz), die drei Mindelheimer Ortsteilfeuerwehren kümmerten sich um die Wasserversorgung. In der Allgäuer Straße (östlich vom Brandobjekt) ist eine Hochdruckwasserleitung, von dort mussten über die Landsberger Straße unter die Eisenbahnbrücke zur Nordseite des Brandobjektes zwei Schlauchleitungen mit je ca. 1000 Meter verlegt werden, zudem wurden mehrere Hydranten im Bereich des Brandobjektes bedient.
Begünstigt durch die enorme Hitze und den auffrischenden Wind breitete sich das Feuer zügig aus. Vor einigen Jahren wurde an der Nordseite der Lagerhalle ein riesiges Betonsilo angebaut, in welchem in mehreren Kammern Futtermittel gelagert werden. Trotzdem noch eine dritte Drehleiter nachalarmiert wurde (Feuerwehr Buchloe), konnte trotz einem massiven Löschangriff im Außenbereich und im Innenbereich (die eingesetzten Atemschutzgeräteträger waren enorm belastet) ein Übergreifen des Feuers auf das Dach des Betonsilos nicht verhindert werden. Letztlich stürzte das Dach ein.
Durch die zeitweise große Rauchentwicklung veranlasste die Polizei eine Bevölkerungswarnung, der Messtrupp des Landkreises Unterallgäu (Feuerwehr Ettringen) nahm zusammen mit der Fachberater Gefahrgut des Landkreises mehrere Luftmessungen vor, die jedoch keine Gefahr für die Bevölkerung durch schädliche Giftgase ergaben.
Gesperrt werden musste der Zugverkehr Memmingen - München, da durch die starke Verrauchung im Bahnhof Mindelheim eine Gefährdung bestand. Zudem war nicht klar, ob die Oberleitungen im Bahnhofsbereich durch die Hitzeentwicklung Schaden nehmen würden.
Im Umfeld des Brandobjektes fiel der Strom für mehrere Stunden aus, da es in einem Trafohaus zu einem Kurzschluss kam. Betroffen waren mehrere Haushalte sowie ein Supermarkt in der Nähe.
Am späten Vormittag war der Brand im Bereich der Lagerhalle zwar unter Kontrolle, nur mit dem Betonsilo gab es ein Problem: Da, wie schon erwähnt, das Dach einstürzte, gab es keine Zugangsmöglichkeit mehr, um die abgeschotteten Getreideschächte sicher zu kontrollieren. Daher wurde der Baufachberater des THW Memmingen hinzugezogen, um die weitere Vorgehensweise zu beraten. Letztlich wurden zwei Kranwagen mit Arbeitskörben angefordert, um an die Getreideschächte zu gelangen. Die Arbeiten dazu dauerten am Freitagabend noch an, da die Silos möglicherweise geleert werden müssen.
Im Einsatz waren knapp 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW und sonstige Stellen.
Kreisfeuerwehrverband Unterallgäu, KBM Schneider
Großbrand in Mindelheim
Alle Rechte am Bild liegen beim KFV Unterallgäu, KBM Schneider.
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