Neujahrsempfang im Zeichen des Schneefalls

Zwischen den zahlreichen schneebedingten Einsätzen konnte der THW Ortsverband Memmingen bei seinem Neujahrsempfang ‎wieder viele Gäste begrüßen: Helferinnen und Helfer, Arbeitgeber, Vertreter aus Politik und ‎Wirtschaft sowie der Feuerwehren, der Polizei und der ‎Katastrophenschutzbehörden. Noch am Morgen räumten die Helferinnen und Helfer gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehren Memmingen, Eisenburg und Volkratshofen sowie des THW Kempten das Dach der Memminger Eissporthalle und der Baufachberater führte zahlreiche Schneelastmessungen durch.

Oberbürgermeister Schilder überreicht dem Ortsbeauftragten Klaus Liepert die Ortstafel der Stadt Memmingen

In seinem Rückblick auf das Jahr 2018 freute sich der Ortsbeauftragte Klaus Liepert darüber, dass sich die Rahmenbedingungen für die Arbeit im THW in den letzten Jahren deutlich und nachhaltig verbessert haben: Die finanzielle Ausstattung und die Einbindung in die Gefahrenabwehr seien so gut wie nie. Auch die umfangreiche Einstellung neuer beruflicher Mitarbeiter könnte wirkliche neue Möglichkeiten für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz eröffnen. Dennoch sei in den Ortsverbänden davon bislang wenig zu spüren, „da die Behördenstruktur der Bundesanstalt THW derzeit in großen Teilen mit sich selbst beschäftigt sei und notwendige Projekte nicht mit der nötigen Entschiedenheit und Geschwindigkeit angehe“. Hier mahnte Liepert dringende Änderungen an. Vielversprechend sei dagegen die Entwicklung des Ortsverbandes im vergangenen Jahr. Auch wenn die dringend erforderliche Erneuerung in der Ausstattung, gerade im Bereich der Großfahrzeuge, nicht vorangekommen ist, konnte sich der Ortsverband über personelle Verstärkung freuen. Nach Abschluss ihrer Grundausbildung im Sommer wurden acht neue Helferinnen und Helfer in den Einsatzdienst übernommen und auch aktuell bereiten sich fünf Helferanwärter darauf vor, im Juni die Einsatzbefähigung im THW zu erlangen.   „Unser Helferstand weist damit gegen den Trend nach oben!“, freute sich Liepert. Als Ursachen machte er dabei einerseits die solide Arbeit in den klassischen Feldern der THW-Arbeit, aber auch das beständige Aufgreifen neuer Themen und Herausforderungen aus.

Liepert dankte den Helferinnen und Helfer für ihr großartiges Engagement im Ortsverband, dass sich in den insgesamt 17.598 Dienststunden der 119 Helferinnen und Helfer (darunter 12 Junghelfer) oder auch den mehr als 26.000 in Ausbildung und Einsatz zurückgelegten Kilometern in Zahlen fassen lasse. Auch 2018 haben vier Helfer neben ihrem beruflichen Pensum wieder über 500 Stunden ehrenamtlichen Engagements ‎geleistet, was im Arbeitsleben dem Umfang von 25% einer Vollzeitstelle entspricht. Dass mit Markus Laviani ein neuer Ausbildungsbeauftragter und mit Simon Dienst und Peter Appel zwei neue Truppführer berufen werden konnten, dokumentiere die große Bereitschaft der Helfer, Verantwortung im Ortsverband zu übernehmen. Das THW lebt davon, wie sich die ehrenamtlichen Einsatzkräfte engagieren und einbringen, „und da schaut es bei uns ganz prima aus!“ zeigte sich Ortsbeauftragter Klaus Liepert erfreut.

Die Fachberater des THW Memmingen wurden auf örtlicher und regionaler Ebene insgesamt 45 Mal alarmiert, dabei kamen in siebzehn Fällen weitere Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes zum Einsatz und leisteten knapp 700 Stunden technische Hilfe. Dabei waren in erster Linie ganz spezielle Kompetenzen des THW gefragt: Als ein Schwerpunkt erwies sich die Unterstützung der Anforderer mit Hilfe der Drohne, mit der die Helferinnen und Helfer Einsatzstellen aus der Luft beobachten und der Einsatzleitung aktuelle Luftbilder zur Verfügung stellen können. Dank ihrer Wärmebildkamera kann sie auch bei der Suche nach vermissten Personen effektiv eingesetzt werden. Bei insgesamt acht Einsätzen wurde die neue Technik angefordert. Der zweite große Schwerpunkt im Einsatzgeschehen war auch im Jahr 2018 die Beratung in Fragen der Baustatik. Baufachberater Stephan Zettler war hier fünfmal von Memmingen und bis nach Augsburg im Einsatz.

Die Einsatzszenarien des vergangenen Jahres machen immer wieder sichtbar, wie wichtig eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen ist. Liepert zeigte sich dabei erfreut über die gute Kooperation mit den Feuerwehren von Stadt und Landkreis, den Rettungsdiensten und den verschiedenen Dienststellen der Polizei. Ein besonderes Dankeswort galt den zahlreich vertretenen Arbeitgebern der Helferinnen und Helfer, die durch die unkomplizierte Freistellung der Einsatzkräfte auch in schwierigen Zeiten ermöglichten, dass das THW den Menschen in der Region Hilfe leisten kann.

In ihren Grußworten dankten der Vorsitzende der THW-Landesvereinigung in Bayern und Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke sowie Oberbürgermeister Manfred Schilder den Helferinnen und Helfern für ihren ehrenamtlichen Einsatz zum Wohl der Menschen in Stadt und Landkreis. Als besonderes Präsent überreichte Schilder dem Ortsverband eine gelbe Ortstafel der Stadt Memmingen, die künftig bei den Jugendlagern der THW-Jugend das Zelt der Memminger Junghelferinnen und Junghelfer schmücken wird. Auch Brigitte Müller, die Leiterin der THW Regionalstelle in Kempten, sprach den Helferinnen und Helfern für das gezeigte Engagement ihren Dank aus. Sie würdigte die langjährige Unterstützung der Jugendgruppe durch Tobias Brüstle und verlieh ihm das Helferzeichen in Gold.

50 Jahre Engagement im THW, dafür wurde Lothar Wollmann ausgezeichnet. Mehr als 30 Jahre hatte er als Ausbildungsbeauftragter die Grundausbildung geleitet, in der die Helferanwärterinnen und -anwärter die Einsatzbefähigung erlangen, und in dieser Zeit weit mehr als 150 Helfer ausgebildet. Wolfgang Zettler, ehemaliger Ortsbeauftragter und Vorsitzender des Fördervereins wurde für sein 45jähriges Engagement geehrt. Der Bau und der Bezug der neuen Unterkunft im Jahr 1993 waren ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Ortsverbandes in Memmingen. Zahlreiche weitere Helferinnen und Helfer konnten für ihre langjährige erfolgreiche Mitwirkung im ‎Ortsverband geehrt werden: Josef Auerbacher (35 Jahre), Matthias Bergmanis, Christoph Buhlheller, Manuel Dehn und Thomas Zoller (20 Jahre), Kevin Hatzelmann, Thomas Heiland, Florian Kispert, Joachim Linse (10 Jahre).

Brigitte Müller nutzte den festlichen Rahmen, um eine besondere Berufung auszusprechen. Zugführer Manuel Dehn, der seit vielen Jahren als Fachberater in Stadt und Landkreis tätig ist, wurde zum THW Fachberater oberhalb der Landkreisebene bestellt und steht damit bei Großschadens- und Katastrophenlagen den Leitungsstäben bis zur Landesebene als Berater zur Verfügung.

Im Anschluss an den offiziellen Festakt des Neujahrsempfangs konnten die Teilnehmer – verpflegt ‎von der Fachgruppe Logistik/Verpflegung – den Abend in intensiven Gesprächen ausklingen lassen.


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