Vor Ort waren die Helfer aus Memmingen mit beeindruckenden Schneemengen konfrontiert. Auf den Dächern einiger Häuser lagen noch immer mehr als eineinhalb Meter – selbst für die schneeerprobten Allgäuer kein gewohnter Anblick. Aufgrund der wechselhaften Wetterverhältnisse und des mehrfachen Übergangs von Schnee in Regen, war der Schnee äußerst schwer, so dass zahlreiche Gebäude über die Grenzwerte ihrer Statik hinaus belastet waren.
Während der Baufachberatertrupp um den Memminger Baufachberater Stephan Zettler die Schneelast verschiedener Gebäude gemessen und auf dieser Grundlage ihre Gefährdung beurteilt hat, waren die Helfer der Bergungsgruppe in Buchenhöhe bei Berchtesgaden eingesetzt, um Dächer von der Schneelast zu befreien. Dabei galt es gemeinsam mit Helfern weiterer Ortsverbände sowie von Einsatzkräften der Bundespolizei von einem einzelnen Dach rund 900 Kubikmeter Schnee mit einem Gesamtgewicht von etwa 200 Tonnen von Hand zu räumen – die hohe Festigkeit brachte Helfer und Schneeschaufeln immer wieder an ihre Grenzen. Zwei Tage lang waren die Helfer hier auf und neben den Dächern aktiv.
Die Helfer der Fachgruppe Räumen nutzten die Kraft und das Volumen der Schaufel ihres Radladers, um den von den Dächern geräumten Schnee auf große Häufen zu schieben und so trotz der überall vom Schnee beengten Verhältnisse Platz für das alltägliche Leben der Bewohner zu schaffen. Zugführer Manuel Dehn zeigte sich über die große Motivation der Helfer und die hervorragende Zusammenarbeit über alle Organisationsgrenzen hinweg erfreut. Ein 85jähriger Bewohner des Ortsteils Buchenhöhe, der dort bereits 70 Jahre lebte, erzählte ihm, dass er solche Schneemassen noch nie erlebt habe – genauso überwältigt sei er aber auch von der Hilfsbereitschaft der Einsatzkräfte. Diese Dankbarkeit der Bewohner sei für die Helfer eine ganz besondere Motivation weiterzumachen, so Dehn.
Auch der Ortsbeauftragte des THW Memmingen, Klaus Liepert, freute sich, dass die Memminger Einsatzkräfte, effektiv Hilfe leisten konnten. Er würdigte die große Bereitschaft der Arbeitgeber, die ehrenamtlichen Helfer für den Einsatz freizustellen. Nur so sei es möglich, den betroffenen Menschen schnell, effektiv und nachhaltig zu helfen.